„Gott zu Ehr – Dem Nächsten zur Wehr“ so lautet auch in Rohrbach seit 1881 der Leitspruch der Freiwilligen Feuerwehr. Seit nunmehr 136 Jahren stehen die Männer der Feuerwehr
im Dienst der Gemeinschaft, stets bereit ihre eigene Gesundheit aufs Spiel zu setzen, um dem Nächsten in Not und Gefahr beizustehen.
Feuer, Hochwasser und andere Katastrophen suchen seit Menschengedenken die Erde heim und vernichten was Menschenhände geschaffen haben. Um diesen Zerstörungen entgegentreten zu können, war früher jeder Bürger verpflichtet bei Ausbruch eines Brandes Hilfe zu leisten. Da diese Löschhilfe sich als unzureichend erwies, entstanden um die Mitte des 19. Jahrhunderts in vielen Orten die Feuerwehren.
Nachdem die damalige Regierung den Wert der Feuerwehren erkannt hatte, führte sie 1880 die Pflichtfeuerwehr ein.
1881 wurde die Rohrbacher Feuerwehr offiziell gegründet. Erster Wehrführer war Valentin Abel. Mit dem Anwachsen der Bevölkerung schien es der Bayerischen Regierung, die bis 1919 für Rohrbach zuständig war, notwendig eine Pflichtfeuerwehr aufzustellen.
Das benötigte Feuerwehrgerät war in einem Schuppen neben dem Wiesentalschulhaus in der Spieser Straße untergebracht. Der Neubau des Gerätehauses 1925 ermöglichte der Wehr eine geordnete Unterbringung und Pflege ihrer Gerätschaften.

Am 19. Juli 1931 wurde aus der Pflichteinrichtung einer Feuerwehr eine Freiwillige Wehr gebildet. Der erste Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr wurde Robert Zeiger.
Mit Kriegsbeginn 1939 wurden 10 Wehrleute zum Heer eingezogen und 12 zogen durch Firmenverlegungen aus Rohrbach fort. Das führte dazu, dass die Feuerwehr plötzlich nur noch 39 Wehrleute hatte. Bei Bürgermeister Andreas Badar wurde deshalb beantragt, die Freiwillige Feuerwehr wieder in eine Pflichtfeuerwehr umzuwandeln.
Bis zum Kriegsjahr 1942 verfügte die Feuerwehr nur über handgezogene Geräte. Die Anschaffung eines Löschfahrzeuges des Typs LF 8 im Jahr 1942 brachte der Wehr eine Verbesserung und erhöhte die Einsatzbereitschaft. Bedingt durch die Kriegsereignisse, erfolgte 1943 die Zuweisung eines reichseigenen Löschfahrzeuges vom Typ LF 15.
Mit Fortdauer des Zweiten Weltkrieges und der damit verbundenen Abwesenheit männlicher Feuerwehrleute wurden auch Frauen zum Feuerwehr-Notdienst verpflichtet. So begannen am 21. Februar 1943 achtzehn weibliche Wehrleute ihre Ausbildung.
Bei Kriegsende 1945 wurden das gemeindeeigene Löschfahrzeug LF 8 sowie ein großer Teil der Geräte und Ausrüstungen durch die Besatzungstruppen beschlagnahmt.
Der Wiederaufbau sowie die Ausrüstung der Wehr wurde durch die Notzeit sehr erschwert, da die fehlenden Ersatzteile für das noch verbliebene Löschfahrzeug LF 15 beschafft werden mussten.
Langsam kam die Wehr in den Nachkriegsjahren dank tatkräftiger Unterstützung durch die Gemeinde und der vorgesetzten Behörden wieder in Gang.
Das alte Gerätehaus hinter der Wiesentalschule, in dem auch noch die Gemeindewerke untergebracht waren, erwies sich immer mehr als unzureichende Unterkunft für die Feuerwehr. Da es über keine Heizung verfügte, standen die Geräte im Winter in der Kälte, was ihre Funktion und Einsatzbereitschaft stark beeinträchtigte.
Dies zeigte sich in der Silvesternacht 1952/53, als die evangelische Kirche abbrannte. Das Fahrzeug sprang nicht an und die Feuerwehr konnte nicht rechtzeitig zur Stelle sein. Das brachte viel Ärger mit sich, denn der Gemeinde entstand ein Brandschaden von über 10 Millionen Franken.
Dieser riesige Schaden bewog die damaligen Gemeindeväter dazu, ein neues Feuerwehrgerätehaus zu errichten. Es entstand hinter dem alten Rathaus in der Oberen Kaiserstraße und ist bis zum heutigen Tag die Unterkunft der Freiwilligen Feuerwehr Rohrbach.
Am 21. April 1956 erfolgte die Schlüsselübergabe des neuen Gebäudes durch die Verwaltung mit Bürgermeister Emanuel Haberer an den Wehrführer Erwin Conrad.


Anlässlich ihres 75. Geburtstages führte die Feuerwehr Rohrbach vom 21. bis 22. Juli 1956 den Kreisfeuerwehrtag durch.
Die Geräte der Rohrbacher Feuerwehr wurden nun Zug um Zug ergänzt. Im Jahr 1961, anlässlich des 100-jährigen Bestehens, erhielt man das neue Tanklöschfahrzeug TLF 16.



Das Löschfahrzeug LF 15 auch als „Feuriger Elias“ bekannt, wurde 1966 der Werksfeuerwehr der Firma Pohlig-Heckel-Bleichert in Rohrbach übergeben. Er war zwar immer noch fahrbereit, aber für den aktiven Feuerwehrdienst unbrauchbar geworden. Später landete das Fahrzeug im Feuerwehrmuseum Salzbergen im Emsland.
Am 5. November 1966 folgte die Übergabe des neuen Löschfahrzeuges LF8 TS durch den Ersten Beigeordneten der Gemeinde Rohrbach Julius Pfeifer an Wehrführer Erwin Conrad in Anwesenheit von Kreisbrandmeister Ernst Uhl.



Von 1967 bis 1974 wurde vornehmlich in persönliche Ausrüstung für den einzelnen Wehrmann investiert, aber auch in Kleingeräte und Schlauchmaterial.

1974 verlor die Gemeinde Rohrbach ihre Eigenständigkeit durch die Gebiets- und Verwaltungsreform und wurde der Stadt St. Ingbert zugeteilt. dies ergab auch eine Änderung im Löschwesen. Erwin Conrad trat als Wehrführer zurück.
1975 wurde Werner Staut Löschbezirksführer in Rohrbach und sein Stellvertreter wurde Kurt Wagner.



Vom 28. bis 31. Mai 1981 feierte die Feuerwehr Rohrbach ihr 100-jähriges Bestehen. Auf dem zu diesem Anlass durchgeführten 4. Kreisfeuerwehrtag des Saarpfalz-Kreises, versprach der saarländische Innenminister Dr. Rainer Wicklmayr ein neues Löschfahrzeug, das zwei Jahre später angeschafft wurde.



Im Jahr 1982 übernahm Kurt Wagner das Amt des Wehrführers von Werner Staut.
Im Mai 1985 wurde eine Fahne für die Wehr, die von der Rohrbacherin Margaret Bleif entworfen und angefertigt wurde, von Pfarrer Georg Dahl in einem feierlichen Gottesdienst geweiht.



Auf dem 13. Kreisfeuerwehrtag des Saarpfalz-Kreises feierte die Freiwillige Feuerwehr Löschbezirk Rohrbach vom 09. – 11 Juni 2006 ihr 125-jähriges Bestehen.
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Nachdem im September 2006 der Rohrbacher Löschbezirksführer Timo Meyer zum Wehrführer der Stadt St. Ingbert gewählt wurde und Sascha Steinfeltz dessen Amt als Löschbezirksführer kommissarisch übernommen hatte, fanden im Januar 2007 Neuwahlen für die Ämter des Löschbezirksführers und seines Stellvertreters statt. Hierbei wurden Sascha Steinfeltz als Löschbezirksführer und Peter Schneider als sein Stellvertreter gewählt. Im April 2010 wurden bei den Löschbezirksführerwahlen Michael Michaeli als Löschbezirksführer und Timm Schwarz als dessen Stellvertreter gewählt. Im November 2011 wurde das alte TLF 16/25 durch ein LHF 16/25 ausgetauscht.
Im Jahr 2012 wurde das bis dahin in Rohrbach stationierte KLF nach IGB Mitte versetzt. Im Gegenzug erhielt der Löschbezirk Rohrbach einen Mannschaftstransportwagen.
Bei der Wahl zum stellv. LBFü 2012 erhielt Bernd Bayer die meisten Stimmen. Er war im Amt bis zum 31.12.2015. Bei den im Februar 2016 angesetzten Neuwahlen wurde Michael Michaeli neuer Löschbezirksführer.
Dieser Artikel entstand mit freundlicher Unterstützung von Hermann Schmees, Harald Schiffer, Christel Hefter, Theo Klam, Horst Diehl, Walter Jacob und den Rohrbacher Heimatfreunden. Details wurden der Festschrift der 125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Rohrbach 2006 und der der Homepage der Feuerwehr Rohrbach http://www.feuerwehr-rohrbach.de/index.php entnommen.
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