
Friedhelm Pfeifer, der bis zur Gebiets- und Verwaltungsreform 1974 bei der Gemeindeverwaltung Rohrbach als Amtmann tätig war und später als Bürgermeister in der Nachbargemeinde Spiesen-Elversberg fungierte, schrieb im Rohrbacher Heimatbuch Teil I lustige Anekdoten aus Gemeinderatssitzungen. Einige sollen sich tatsächlich so zugetragen haben.
Im Rat wurde diskutiert, ob für das Neubaugebiet X duktile Gußrohre oder die neuen und billigeren PVC – Rohre angeschafft werden sollen. Mitglied P. , der immer etwas Verständigungsschwierigkeiten hatte, meldete sich zu Wort und stellte fest: „Wenn die CVP – Rohre billiger und genau so gut wären, könnte die Entscheidung nur für diese fallen.“
Anmerkung: PVC – CVP – Christliche Volks-Partei

Der Bürgermeister will im Gemeinderat eine Entscheidung darüber, wo der neue Trafo vorübergehend untergebracht werden soll. Mitglied M., von der der langen Beratung ermüdet und eingeschlafen, wird bei der Abstimmung geweckt und kurz informiert. Er meldet sich zu Wort und erklärt: „Wenn der Trafo ein anständiger Kerl ist, kann er die nächsten 8 Tage bei mir bleiben“.
Dann ging es darum, ob für die Pestalozzischule eine neue Europa – Karte angeschafft werden soll. Mitglied R. , immer als sparsam bekannt, meinte: „Was brauchen wir eine Europa – Karte, wer weiß, ob unsere Kinder jemals dahin kommen“.
Im Wiesental sollte der Rohrbach gestaut werden, damit die Kinder hier baden könnten. Da meinte das Mitglied W. : „Was brauchen unsere Kinder ein Schwimmbad, mein A……. hat schon 20 Jahre kein Wasser mehr gesehen“.
Als es im Rat um die Erhöhung der Friedhofsgebühren ging, traf das stets um Kompromisse eintretende Mitglied R. die Feststellung, man solle doch bei dieser Gebühr nicht so kleinlich sein, schließlich sei das Sterben doch eine einmalige Sache.
Im Sitzungssaal will bei einem Besuch der zweiten Grundschulklasse die Lehrerin wissen, warum der Sessel am Kopfende des Saales eine höhere Rückenlehne hat als die anderen Sessel. Klaus meldet sich spontan zu Wort und stellt fest, daß dies der Sessel des Bürgermeisters ist. Die Rückenlehne sei erhöht, damit dieser beim Einschlafen während der Sitzung nicht nach hinten fallen kann.

Um Überstunden und damit größere finanzielle Belastungen des Gemeindehaushaltes zu vermeiden, gibt der Bürgermeister die Anweisung, in einer Bekanntmachung darauf hinzuweisen, daß während der Wintermonate nach 15.00 Uhr keine Beerdigungen mehr stattfinden. Daraufhin schreibt die Sekretärin folgende Bekanntmachung:
Es wird darauf hingewiesen, daß vom 1. Oktober bis einschließlich 31. März des kommenden Jahres keine Beerdigungen mehr stattfinden.
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