Es gibt Ur – Rohrbacher Ausdrücke, die man vergeblich in Wörterbüchern sucht. Rosemarie Wagner von den Heimatfreunden Rohrbach hat im Rohrbacher Heimatbuch Teil I , erschienen anlässlich der 800 Jahr Feier im Jahre 1981, zahlreiche Spezialausdrücke gesammelt. In unserem dritten Teil wollen wir uns den Buchstaben K bis P widmen.
Kinkerlitzjer = Kleinigkeiten
Katzeköpp = Bollerschüsse
Kaul = Vertiefung
Käft = Vertiefung
Kärschtscher = Brotkrustchen
Keetz = Tragekorb
Klära = Kleider
klewe = hauen
Klöbche = kleine Pfeife
klor = spaßig
Klowe = Haken
Klombe = Holzschuhe
Kneisja = Brotenden
Kluntsch = Schaukel
kocherd = für die Mahlzeit reichend
korzele = auf der Schulter tragen
Kräsch = Falze
Kremmes = großer Stock
krombeenig = krummbeinig
krombelig = ungebügelt, zerknittert
Krott = Kröte
Krachsteesje = Klappzylinder
Korwel = Brotteigform
Korscht = Kruste
Laabda = Laubtag
Lander = Laterne
Lausreche = Kamm
lärisch = traurig
lebsch = fad
leie = liegen
leene = leihen
Lei = Schiefertafel
Looss = Mutterschwein
lue = gucken, schauen
Maulgei = Mundharmonika
maje = besuchen
Mummes = Geld
Muhl = Backmulde
neineckig = unverträglich
Nähts = Zwirn
Ohlig = Petroleum
Orwese = Essensreste
oscherisch = armselig
Paer = Pferde
Perbele = Impfpocken
Plaffo = Decke
Plattkepp = Dampfnudeln
pischbere = flüstern
Potche = ungepflegte Frau
Pootegießer = Zinngießer
Purrel = Jauche
posse = impfen
Dieser Artikel entstand mit freundlicher Unterstützung der Rohrbacher Heimatfreunde und Rosemarie Wagner
mit gefällt immer wieder:
näwe de Kapp leie = nicht ganz ausgebacken 😉
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Immer wieder schön die alten Ausdrücke zu lesen und in Erinnerung zu rufen.
Maulgei= Maultrommel
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Hallo Karl
Heutzutage mit dem ganzem technischen Jargon in jeder Sprache, ist es erfrischend zu sehen, dass auf die alte familiäre Mundart noch Wert gelegt wird. Vielen Dank, Karl, und an alle, die sich dieser Aufgabe so gewidmet haben. Grosse Klasse!
Else Bens
Ottawa, Kanada
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Ein großer Dank an Sie, Herrn Abel. Diese Webseite war langst fällig, um die Mundart, ihre Eigentümlichkeiten, ihren Charme, den Mutterwitz und die Kreativität ihrer Sprecher, in diesem neuen Medium bekannt zu machen. In einer Zeit, in der sich die Dinge so schnell ändern, ist es notwendig — nicht nur aus Gründen der Nostalgie — der Mundart als einem wichtigen Zeugen der Vergangenheit das gleiche Interesse wie anderen Aspekten der Kultur entgegenzubringen, indem man sie möglichst umfassend und genau dokumentiert. Um so erfreulicher, daß sich Interessierte mit Beiträgen und Anregungen melden. Da hätte ich zunächst zwei Überlegungen:
Zum einen: einzelne Wörter zu verzeichnen, ist schon sehr wertvoll, damit sie überhaupt für die Nachwelt erhalten bleiben, aber noch interessanter und nützlicher wären ganze Sätze, in denen man diese Wörter im ihrem lebendigen sprachlichen Zusammenhang „kosten“ kann.
Ein anderer Punkt wäre die Schreibweise. Es ist mir klar, daß es schwer ist, da eine Übereinstimmung zu erzielen. Es empfiehlt sich jedoch, die Schreibweise des «St. Ingberter Wörterbuch», in dem Rohrbacher und Hasseler Ausdrücke auch berücksichtigt werden, zu verwenden (siehe dort S. 10-11). Hinter diesem System stehen immer die Überlegungen und Bemühungen von mehreren Mundartkennern. Eine solche Übereinstimmung dient nicht nur der Einheitlichkeit der Schreibweise in den verschiedenen Publikationen, sie ermöglicht auch die doch wichtige lautliche Unterscheidung der verschiedenen Mundarten des St. Ingberter Raums.
Farid Benfeghoul
Rohrbach
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