In Rohrbach bestand bereits seit 1759 eine reformierte Schule. Vorher mussten die Kinder nach Bierbach in die Schule. Als sich um die Jahrhunderwende des vorigen Jahrhunderts in Rohrbach sich bedeutende Firmen, wie Poensgen & Pfahler im Jahr 1899, Ernst Heckel im Jahr 1906 und 1925 die Firma Franz Keuth (Vorgänger von Theodor Jansen) niederließen, kamen zahlreiche protestantische Beamte, Arbeiter und Angestellte nach Rohrbach. Folglich wuchs die Zahl der protetestantischen Einwohner. Um den evangelischen Schulkindern eine entsprechende religiöse Erziehung zu ermöglichen, beschloss man, eine evangelische Volksschule einzurichten. Hierzu waren persönliche Mühen und Opfer aller evangelischen Einwohner erforderlich.
Am 27. April 1908 fanden sich im Beamten-Wohnhaus der Firma Heckel die Herren Ernst Heckel, Heinrich Pfahler, Pfarrer Müller aus Kirkel, Philipp Rixecker und Bahnverwalter Günter ein, um über die Errichtung einer evangelischen Schule zu beraten. Da die politische Gemeinde nicht verpflichtet war, eine evangelische Schule einzuführen, beschloss der “ Evangelische Schulausschuss“, selbständig die Schule zu errichten und für den Unterhalt zu sorgen. Fabrikant Heckel stellte als Schule das letzte Arbeiterhaus in der Mühlstraße bereit.

In dem rechten, dieser Heckel-Häuser in der Mühlstraße wird die Evangelische Volksschule untergebracht
Wegen des Privatcharakters der Schule waren finanzielle Leistungen der Rohrbacher Fabrikanten notwendig. Ernst Heckel steuerte jährlich 600 Mark und Heinrich Pfahler 200 Mark bei. Am 10.November 1908 erteilte die königliche Regierung der Pfalz die Genehmigung zur Errichtung einer evangelischen Schule und am 1. Dezember 1908 wurde in der neugegründeten Schule mit 26 Werktagsschülern und 4 Sonntagsschülern der Unterricht aufgenommen. Erster Lehrer dieser Schule war der St.Ingberter Herr Kratz. Nach dem 1. Weltkrieg reichte der bisherige Schulsaal nicht mehr aus. Für die 50 Schüler wurde ein neuer Saal in der Bahnhofstraße 31 als Schule eingerichtet. Im Jahre 1920 drohte der evangelischen Schule die Auflösung. Durch eine Bittschrift wurde die Verfügung jedoch zurückgenommen. In der NS-Zeit wurde 1937 die Bekenntnisschule aufgelöst und mit den Katholiken eine Gemeinschaftsschule gegründet. Unmittelbar nach Ende des 2.Weltkrieges wurde die Evangelische Volksschule wieder eröffnet. Im Jahre 1970 wurde das saarländische Schulwesen neu geordnet. Anstelle der Konfessionsschule trat die „Gemeinsame Schule“ ab dem Schuljahr 1970-71.

Um 1952 Lehrer Alfred Weber mit Schülerinnen. Auf dem Foto von links: Ine Becker, Gertrud Schaar, Rita Scherer, Käthe Engel, Christel Gehring, hinten rechts Annelore Stuckart

1956 Die Buben und Mädchen des Geburtsjahrganges 1948-49. Auf dem Foto stehend von links: Ute Franz, Hannelore Malick, Christa Wolf, Birgit Hermann, Gitta Wilke, Christa Cirotzki, Fritz Wild, Rolf Staut, Axel Schwarz. Vorne von links: Karla Keller, Helmut Lembert, Erich Lanzer (Socco), Helmut Leiner, Rudi Klam, Hans Marquitz, Gisela Wagner, Frederike Teuber, Ingrid Klein. Sitzend: Gabi Mergener

1956 Schüler und Schülerinnen der 1. bis 4.Klasse der Evangelischen Volksschule mit Klassenlehrerin Frau Annemarie Höhn

Lehrer Albert Böttler, ein gebürtiger Höchener, kommt im September 1956 als Rektor an die Evangelische Volksschule nach Rohrbach und unterrichtet dort bis zu seinem Tod 1966 und ist auf dem Friedhof in Rohrbach beerdigt

Nachfolger als Rektor von Albert Böttler wird Alfred Weber, der 1952 nach Rohrbach kommt. Alfred Weber, gebürtig in Böckweiler, unterrichtet an der Evangelischen Volksschule und später an der Gemeinschaftsschule im Pestalozzischulhaus bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1986. Er verstirbt im Jahr 2003 und wird in seiner Heimatgemeinde Böckweiler beigesetzt

1959 Konfirmation in Rohrbach. Auf dem Foto von links: Peter Ringwald, Walter Meyer, Heinrich Wiesen, Roswitha Woll, Klaus Zimmermann, Kurt Foos, Ursula Eck, Jürgen Schreiber, Joachim Tinschert, Ursula Jung, Rainer Foos
Noch ein Hinweis zu den Fotos. Die Namen und Jahreszahlen unter den jeweiligen Fotos müssen nicht immer unbedingt stimmen. Ich wäre deshalb jedem dankbar, der mir die fehlenden oder berichtigten Namen sowie Jahreszahlen mitteilen könnte, sei es telef. oder per E-Mail.
Dieser Artikel entstand mit freundlicher Unterstützung der Heimatfreunde Rohrbach. Details wurden dem Buch „800 Jahre Rohrbach 1181-1981“ entnommen.
Ganz toll. Ich finde es so wunderbar dass es Leute gibt die sich ihre Zeit und Talent zur Verfuegung stellen um so vielen gebuertigen „Rohrbacher“ schoene Erinnerungen zu bringen. Ich wohne schon seit 42 Jahren in den Vereinigten Staaten—aber ein Stueck von meinem Herzen blieb in Rohrbach.
Vielen Dank,
Ingrid Klein Proelss
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diese Bilder habe ich auch noch fast alle,ist mein Konfirmations und Einschulungsbild dabei
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Ganz tolle Seite, bin gebürtige Rohrbacherin und ich habe auf den Fotos, z.B. bei Konfirmation 1955, in der jungen Frau ganz links meine Mutter Christa Holzhauser, geb. Hammann entdeckt, außerdem beim Klassenfoto von 1961 der Jahrgänge 1948 – 1950 ebenfalls ganz links oben, die etwas „Kräftige junge Dame“ meine Tante Roswitha Hammann, die jüngere Schwester meiner Mutter, die leider 2010 verstorben ist.
Ich selbst besitze noch Klassenfotos von meiner Einschulung 1968, damals mit Fräulein Keller als Klassenlehrerin. Sollten Sie daran Interesse haben stelle ich es Ihnen gerne zur Verfügung.
Viele Grüße, Sigrid Ziegler
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hallo karl.
habe mir die geschichte der rohrbacher ev. schule angeschaut.,da wurden viele erinnerungen wach.der keiper horst wohnt in bad kreuznach
und der zintel lothar ist meines wissen nach 2010 verstorben bei jahrgang 1934-35.es sind auch mädchen dabei aber die kenne ich nicht
mehr mit dem namen.
jedenfalls ein toller rückblick.danke für deine arbeit so bleibt rohrbach lebendig.
harald allmannsberger
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BIN AUCH ROHRBACHER BÜRGER UND FREUE MICH ÜBER ALTE ZEITEN
UND ROHRBACHER NOSTALGIE ZU ERFAHREN.
Danke
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Hallo Karl,
die Erinnerungen werden wieder wach, wenn ich das Foto sehe mit Herrn Pfarrer Fischer,denn er wollte,dass ich immer in ev.Kirche gehen sollte,wo doch die katholische fast neben meinem Elternhaus steht.
Da hat der Knüllch mir Schläge angedroht,dann bin ich garnicht mehr in die evangelische Kirche gegangen.Der Herrgott ist doch der Gleiche und überall zu finden.
Am Pfingstsonntag habe hier in der Nähe in einer wunderschönen Barockkirche das Ave Maria gesungen.
Ich wünsche Dir alles
Gute und weiterhin viel Spass in Deinem Tun
Hansi
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In der Namensaufzählung der Konfirmanden von 1959 sind die Vornamen von Kurt und Rainer Foos vertauscht worden. Anstelle von Rainer Foos müsste es Kurt Foos und bei Kurt Foos, Rainer Foos heißen. Ansonsten ist alles ganz toll gemacht.
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Vielen Dank, lieber Karl, für die wunderbare Geschichte der Entstehung der evangelischen Schule; hast Du wieder ganz prima gemacht. Ich wusste garnichts darueber & danke Dir auch für die tollen Bilder & Geschichten… Erinne, dass wir nach Religion getrennt, gelehrt wurden… habe mich als Kind oft darüber gewundert…
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