Eugen Motsch – Ein Heimatdichter und Musiker aus Rohrbach

Eugen Motsch erblickte am 13. August 1932 als Sohn eines Bauarbeiters die Welt. Damals ahnte noch niemand, dass er einmal „als Zeitgenosse dann und wann mit seinen Versen Freude bringen kann“, wie er es einmal selbst formulierte.

Dass da was schlummerte, was in vielen Versen und Gedichten zutage trat, prophezeiten einige Jahre später seine Lehrer, anhand seiner Aufsätze. Kriegsbedingt musste er die Volksschule frühzeitig beenden. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er zunächst im Rischbachstollen der St. Ingberter Grube und in verschiedenen Brauereien. Nachdem Eugen Motsch eine Fernausbildung zur Festigung seiner Fähigkeiten absolviert hatte, widmete er sich verstärkt der Schriftstellerei – zunächst in Hochsprache, später in Mundart. Seine erste Veröffentlichung erschien 1966 in der von den Saarbergwerken herausgegebenen Zeitschrift „Schacht und Heim“. Seine Themen drehten sich überwiegend um den Beruf des Bergmannes.

Den ersten großen Schritt tat er anlässlich eines Dichter-Wettstreites bei einem St. Ingberter Stadtfest in den 80er Jahren.

1988 Eugen Motsch liest Schüler- und Schülerinnen der Johannesschule Geschichten aus seinem Büchlein „Engebroggeldes“ vor

„Die Mundartgedichte von Eugen Motsch“ schreibt Dr. Bernhard Becker in seinem Vorwort zu „Engebroggeldes“, „bieten nicht nur Zeitkritik, zeigen nicht nur die Schattenseiten menschlichen Daseins in Geschichte und Gegenwart, sondern zeichnen sich auch immer wieder durch unverhohlene Lebensfreude und Ausgelassenheit aus“.

Im Jahr 1990 brachte er die Mundartgedichte „Dehämm em Oord“ heraus. 1994 erschien „Gedischde, Ballaade on dausend Uuznoome aus Dengmerd, Haasel on Rohrbach“.

Neben mehrern eigenen Gedichtbänden war Eugen Motsch auch Mitverfasser des „St. Ingberter Wörterbuch“ (zusammen mit Edith Braun und Max Mangold). In dem Wörterbuch befinden sich 12 000 Stichworte, mit dem größten Teil des Dialektes der Stadt St. Ingbert. Das Wörterbuch erschien 1997.

2001 erschien der Band „Zwische Geiskärsch on Schmöls“ mit Gedichten in Mundart aus St. Ingbert on Dromeromm.

Eugen Motsch gehörte am 04. November 1982 zu den Gründungsmitgliedern der Rohrbacher Heimatfreunde in der Heimatstube auf dem Geistkircherhof. Er engagierte sich nicht nur bei den Rohrbacher Heimatfreunden, sondern auch beim Orga-Ausschuss des Weihnachtsmarktes.

1989 Am Stand der Rohrbacher Heimatfreunde beim Weihnachtsmarkt. Auf dem Foto von links nach rechts: Edgar Martin, Alfred Weber, Eugen Motsch und Kurt Wachall

1990 Der Organisationsausschuss des Rohrbacher Weihnachtsmarktes. Eugen Motsch, zweiter von links, neben Kurt Wachall

Mit einem Wunderwerk veralteter Technik, einem alten, klapprigen Schreibgerät schrieb Eugen Motsch sein erstes Gedicht. Für 1200 Franken erstand er 1954 von einem Freund seine „Orga Privat“.

1990 Besenbinderkursus der Rohrbacher Heimatfreunde in der Heimatstube auf dem Geistkircherhof. Zweiter von rechts: Eugen Motsch

1990 Eugen Motsch wird vom Vorsitzenden des Musikvereins Rohrbach Michael Wagner mit einer Ehrenurkunde wegen seiner Verdienste ausgezeichnet, schließlich gehörte er auch hier zu den Gründungsmitgliedern.

1991 Eugen Motsch beim Fröhlichen Maitreff der Rohrbacher Heimatfreunde am Brunnen auf dem Marktplatz

1991 Eugen Motsch trägt beim Rohrbacher Weihnachtsmarkt eines seiner vielen Mundartgeichte vor

1992 Der Arbeitskreis der Rohrbacher Heimatfreunde für das Heimatbuch Band 2. Von links nach rechts: Antonio Vangelista, Gislinde Stark, Lothar Gehring, Kurt Wachall, Eugen Motsch, Rosemarie Wagner und Richard Spang

1992 Verabschiedung von Gislinde Stark bei den Heimatfreunden, die maßgeblich zum Gelingen des zweiten Rohrbacher Heimatbuches beigetragen hat.Von links nach rechts: Gislinde Stark, Eugen Motsch, Kurt Wachall und Rosemarie Wagner

1992 Eugen Motsch beim Fröhlichen Maitreff der Rohrbacher Heimatfreunde

1992 Eugen Motsch wird 60 Jahre alt. Artikel der Saarbrücker Zeitung

1992 Eugen Motsch, 4. stehend von links, inmitten der Mitautoren und-autorinnen des Rohrbacher Heimatbuches Band 2

1993 Eugen Motsch trägt eines seiner vielen Gedichte beim Musikverein Rohrbach vor

1995 Eugen Motsch am Kontrabass hinten, beim Herbstkonzert des Musikverein Rohrbach

Zwei Urgesteine des Musikverein Rohrbach, Eugen Motsch und Albert Knoch

Eugen Motsch, stehend ganz links, beim Sommerfest des Musiverein Rohrbach am Glashütter Weiher

Eugen Motsch mit seinen fünf Kindern. Von links nach rechts: Klaus, Tina, Ingrid, Hans und Gerhard

Eugen Motsch ein Mann der große Spuren in Rohrbach hinterlassen hat, verstarb am 12. März 2003. Er wird in den Reihen der Rohrbacher Heimatfreunde und beim Musikverein Rohrbach unvergessen bleiben und nicht nur dort.

Dieser Artikel entstand mit freundlicher Unterstützung der Rohrbacher Heimatfreunde, Tina Neu, Rosemarie Wagner und Doris Abel

2 Antworten zu „Eugen Motsch – Ein Heimatdichter und Musiker aus Rohrbach”.

  1. Avatar von Helmi und Manfred Kelleter
    Helmi und Manfred Kelleter

    Lieber Karl
    Mir grossen Interesse und Herzensfreude haben wir Deinen Artikel über Eugen
    Motsch, einen unvergessenen Freund, gelesen. DANKE
    Helmi und Manfred Kelleter

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  2. Avatar von Dr. Wolfgang Gschwendtner
    Dr. Wolfgang Gschwendtner

    Lieber Karl,
    bin immer wieder erstaunt welche tollen Individuen Rohrbach hervorgebracht hat. Bis heute wusste ich nichts von underem Dichter Herrn Motsch.
    Vielen Dank, dass du das an die Oberfläche der Rohrbacher Kultur gebracht hast.
    Liebe Grüße
    Wolfgang Gschwendtner

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