Ein beliebtes Ausflugsziel ist die Schützhütte auf dem Kahlenberg in Rohrbach
Es war Sonntag, der 11. April des Jahres 1907, an dem sich 50 wanderbegeisterte Pfälzerwäldler im Gasthaus Zur Post (Glasersch Wirtschaft) zusammenfanden und den Pfälzerwaldverein, Ortsgruppe Rohrbach, gründeten.
Der provisorische erste Vorstand war der Stationsverwalter des Rohrbacher Bahnhofs Carl Certain. Zur Aufgabe hatte sich der junge Verein gemacht die schöne Umgebung Rohrbachs mit seinen Wäldern touristisch zu erschließen. Zuerst sollte ein Verschönerungsverein gebildet werden. Um eine lebensfähige Ortsgruppe zu sein, beschloss man den Anschluss an den Pfälzerwaldverein. In der Gründungsversammlung wurde die gesamte Vorstandschaft gewählt, die sich wie folgt zusammensetzte: 1. Vorsitzender Carl Certain, 2. Vorstand Peter Würtz, Kassierer Clemens Stumpf, schriftführer Karl Würtz. Ausschussmitglieder wurden Bürgermeister Jung, Adjunkt Müller und Privatier Giernoth.
Bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges 1914 stand der Pfälzerwaldverein – Verein auf einer beachtlichen höhe. Man trug sich sogar mit dem Gedanken, auf dem Rohrbacher Kahlenberg einen Aussichtsturm zu erstellen, der infolge des Krieges nicht mehr verwirklicht wurde.
Nach dem Krieg im Jahr 1918 wurde der Verein wieder neugegründet und nahm in der Folgezeit eine günstige Aufwärtsentwicklung bis zum Jahr 1936. Von da an ging die Wandertätigkeit mehr und mehr zurück, nur einige Wenige blieben ihren Idealen treu. Die letzte Generalversammlung vor dem zweiten Weltkrieges fand am 15. Januar 1939 im Lokal Johann Michaeli statt. Infolge des Ausbruchs des Weltkrieges wurden dann die Wanderungen vollständig eingestellt.
Erst zehn Jahre nach Kriegsende fanden einige Rohrbacher Bürger den Mut, den Heimat- und Wandergedanken neu zu beleben. Am 07. Mai 1955 fand die Wiedergründungsversammlung im Cafe Persil unter der Leitung von Paul Rubeck statt. Der neu gewählte Vorstand setzte sich wie folgt zusammen: 1. Vorsitzender Paul Rubeck, 2. Vorsitzender Franz Josef Bastian, Schriftführer Rolf Theodor, Kassenwart Emil Weiser und Wanderwart Andreas Deckarm (de Persil). Beisitzer Ludwig Gehring, Nikolaus Becker und Matthias Deckarm.
Die wichtigste Aufgabe für den neuen Vorstand war die Errichtung einer Schutzhütte auf dem Kahlenberg. Unter großen finanziellen Opfern für alle Mitglieder wurde ein Blockhaus gekauft, abgebaut und die Einzelteile mit einem von Pferden gezogenen Fuhrwerks auf schlechten, nicht ausgebauten Wegen auf den Kahlenberg geschafft.




Am 01. Juni 1957 wurde der Grundstein für die Hütte am neuen Standort gelegt.
Die Einweihung erfolgte am Wochenende 19./20. Juli 1958. Im Laufe der Jahre wurde die Hütte ständig ausgebaut. In diesen Jahren wurde der Wirtschaftsbetrieb von Vereinsmitgliedern und deren Angehörigen aufrechterhalten.

Festumzug am 20. Juli anlässlich der Einweihung der Kahlenberghütte. Zahlreiche, befreundete Vereine aus den umliegenden Orten nahmen, wie hier der Pfälzerwaldverein Kirkel, an der Feierlichkeiten teil.

Fortan war die Kahlenberghütte ein beliebtes Ausflugsziel für viele Wanderer. Die Mitglieder des Pfälzerwaldvereins bauten ständig am Ausbau der Hütte. Der Wirtschaftsbetrieb wurde von Vereinsmitgliedern betrieben.




Unter dem Motto „Der Berg ruft“ feierte man 1967 das erste Bergfest auf Rohrbachs höchstem Berg statt. Gleichzeit feierte man das 60-jährige Bestehen des Vereins. Drei Tage lang wurde das Fest gefeiert. Es sollte nun alljährlich gefeiert werden.











Fortsetzung folgt
Dieser Artikel entstand mit freundlicher Unterstützung der Rohrbacher Heimatfreunde, Jürgen Sinnwell und Doris Abel. Details wurden aus verschiedenen Festschriften des Pfälzerwaldvereins entnommen.
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