
Fronspach war die Vorgängersiedlung des heutigen Geistkircher Hofes. Es war eine kleine hofartige Siedlung.
Der 1904 erbaute Fronspacher Hof fehlt noch. Unten auf dem Foto, das erste Haus auf der Geistkirch, das noch auf die Gründung der Schorrenburger (ca. 1730) zurückgeht. Aus ihm entwickelte sich das Beck’sche Wohnhaus.

Die Entstehung der Siedlung mit einer kleinen Kirche dürfte im 11. oder 12. Jahrhundert gelegen haben. Die erste Kirche auf der „Geistkerch“ war die dem heiligen Martin geweihte Kirche von Fronspach. Sie war wahrscheinlich die älteste Kirche in der ganzen Umgebung. Schon vor der Reformation wallfahrten die Gläubigen von Kirkel, Lautzkirchen, Niederwürzbach, Hassel, St. Ingbert und Rohrbach zur Fronspacher Kirche. Bereits 1564 war die Kirche baufällig. Der Chor der Kirche blieb erhalten. Lediglich die „Leichenreden“ und Begräbnisse fanden weiterhin auf dem alten „Gottesacker“ um die Kirche statt.
Im Jahr 1624 war die Kirche so baufällig, dass sie nicht mehr benutzt werden konnte. 1720 war die Kirche nur noch ein Steinhaufen und wurde von den Schorrenburgern aus Hassel samt den umliegenden Ländereien aufgekauft. Die neuen Besitzer erbauten 1730 den Geistkircher Hof. Dabei wurden wahrscheinlich die Bausteine vom alten Fronspach und seiner Kirche benutzt.

Peter Wirtz ersteigerte 1866 den Hof und war seither mit seiner Familie auf der „Geistkirch“ präsent. Aus Dankbarkeit. dass es mit der Landwirtschaft aufwärts ging, baute er eine kleine Kapelle mit zwei Fenstern und einem Kuppeldach. Er benutzte dazu die Sandsteine der alten Kirche, soweit sie nicht schon 1730 beim Bau des heutigen Beck’schen Hofes verwendet worden waren. Als Peter Wirtz 1901 verstarb, übernahm sein Sohn Andreas den Geistkircher Hof.

Im Jahr 1900 musste die Kapelle dem Eisenbahnbau weichen. Dabei wurden Gebeine vom alten Friedhof um die ehemalige Martinskirche umgebettet, der nach dem Untergang des Dorfes Fronspach noch jahrzehntelang von den Dörfern Hassel (Hasel) und Rohrbach genutzt wurde. Inzwischen hatte Peter Wirtz sein Land an zwei seiner Söhne aufgeteilt. Der Teil mit der Kapelle gehörte nun dem Sohn Andreas Wirtz und seiner Ehefrau Anna geb. Michaeli aus Rohrbach.

1906 übersiedelte Andreas Wirtz mit seiner Familie nach St.Ingbert. 1936 übertrug die Familie Wirtz die Pflege der Kapelle der katholischen Pfarrgemeinde St. Johannes in Rohrbach. Im gleichen Jahr, am 15. August, kam das Gnadenbild von Schönstatt durch den damaligen Rohrbacher Pfarrer Karl Holz in die Kapelle.



So ist die Geistkircher Kapelle eine Kostbarkeit im schönen Geißbachtal und ein täglicher Anziehungspunkt vieler Wanderer und Touristen, die hier zu einem Gebet einkehren.
Um 1950 ging die Geistkircher Kapelle in den Besitz der Pfarrgemeinde St. Johannes Rohrbach über.



Bei der alljährlichen „Geiskerjer Kerb“ am Dreifaltigkeitssonntag war der Geistkircher Hof ein Anziehungspunkt für jung und alt aus nah und fern.






Dieser Artikel entstand mit freundlicher Unterstützung von Klothilde Haselmaier, Konrad Bauer, Klaus Abel, Albert Senzig sowie den Rohrbacher Heimatfreunden.
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