
1993 – 45 jähriges Bestehen der St. Georgspfadfinder Rohrbach. Der erste Stammesführer der Pfadfinder Werner Michaeli (Bildmitte) zeigt den ehemaligen Stammesführern den Eispickel, mit dem er 1956 als Rohrbacher Pfadfinder zusammen mit Toni Haselmaier, das Matterhorn bestieg. Auf dem Foto von links: Heribert Haselmaier, Toni Haselmaier, Werner Michaeli, Artur Scherer und Peter Jacob
Baden Powell, ein englischer Offizier, gilt als Gründer der Weltpfadfinderbewegung. Ritterlichkeit ist für den Gründer der Bewegung eine besonders wertvolle Charaktereigenschaft. Ritterlichkeit und Treue zu Gott findet Baden Powell in der legendären Gestalt des Heiligen St. Georg verkörpert.
Durch das aktive Zusammenleben in einer strukturierten Gruppe sollten Kinder und Jugendliche zu einer persönlichen Lebensform gelangen, die entscheidend durch die Bereitschaft zum Handel auf der Basis gesellschaftlicher Mitverantwortung geprägt ist.So kam es bereits 1907 weltweit zur Bildung von Pfadfindergruppen. Die DPSG, der katholische deutsche Pfadfinderbund wurde erst im Jahre 1929 gegründet. Bis 1935 konnte sich die DPSG ungehindert entwickeln. Aber nach der Rückgliederung des Saarlandes 1935 wurde dieser Freiraum beendet. Es gab fortan nur noch die Hitlerjugend. Nach Kriegsende konnten die ersten Pfadfindergruppen sich bereits 1946 in der amerikanischen Besatzungszone neugründen. In der französischen Besatzungszone, wozu das Saarland gehörte, wurden die Pfadfindergruppen erst nach eingehenden Prüfungen zugelassen. In den neuen Gruppierungen sollte das Gedankengut der deutschen Jugendbewegung weniger Gewicht erhalten.
Im Sommer 1947 bestand unter einer Gruppe Rohrbacher Jugendlicher der Wunsch die Abenteuer der Pfadfinder zu erleben. Ein Jahr später war es dann soweit. Man gründete als konfessionelle Organisation, den katholischen Stamm der St. Georgspfadfinder. Gründungsmitglieder der St. Georgspfadfinder in Rohrbach waren u. a. Werner Michaeli, Theo Klam, Berthold Würtz, Josef Backes, Friedel Bayer, Toni Haselmaier, Klaus Becker und Werner Kessler. Die Anerkennung wurde durch den damaligen Landesfeldmeister Karl Fleischmann aus Speyer vollzogen. Im Saarland gab es bis zur politischen Rückgliederung 1957 nur eine eingeschränkte Zusammenarbeit mit der DPSG auf Bundes- und Diözesanebene.
Zum Stammesfeldmeister der neugegründeten St. Georgspfadfinder wurde Werner Michaeli für zwölf Jahre gewählt.
Die Gruppenstunden wurden im alten Jugendheim hinter der Pfarrkirche St. Johannes durchgeführt.
Zahlreiche Aktivitäten kennzeichneten die folgenden Jahre der St. Georgspfadfinder. So fand im Jahr 1949 das erste Pfingstlager am Schaumberg in Tholey statt.

1949 – Pfingstlager am Tholeyer Schaumberg. Auf dem Foto von links: Theo Klam – Werner Kessler – Werner Michaeli – Franz Schaar – Josef Backes
Werner Michaeli war es immer wieder, der seine Pfadfinder und seine Führerrunde begeistern konnte um in hochalpine Gebiete zu reisen. Im Jahr 1954 erhielt Werner Michaeli zusammen mit Friedel Bayer und Klaus Becker als erste St. Ingberter Georgspfadfinder die Ernennung als Georgsritter.
1955 wurde Werner Michaeli vom Gauthing Blies zum dritten Gaufeldmeister nach dem Krieg gewählt. Dieses Amt übte er bis 1960 aus.
In seiner Amtszeit fuhren die Pfadfinder zum Sommerlager mit den Fahrädern in die Vogesen. Die Pfingstlager fanden stets in der näheren Umgebung statt. Zum benachbarten Stamm Wikinger unter der Leitung von Lothar Gehring pflegte man ein freundschaftliches Verhältnis. Es bestand kein Konkurrenzdenken.

1973 feiern die St. Georgspfadfinder ihr 25-jähriges Jubiläum am Pfadfinderheim im Pfeifferwald. Auf dem Foto von links: Werner Michaeli – Peter Jacob – Pfarrer Leo Köller – Lothar Gehring
1960 musste Werner Michaeli seine Ämter aus beruflichen Gründen niederlegen. Sein Nachfolger wurde Theo Allmannsberger. 1965 übernahm Peter Jacob für fünf Jahre das Amt des Stammesfeldmeisters. In dieser Zeit wurden die Georgspfadfinder zum Mitgliedsstärksten Stamm im Gau Blies. Peter Jacob war der einzige St.Ingberter Pfadfinderführer, der die Feldmeisterernennung durch Bundesfeldmeister Dr. Friedrich Kronenberg erhielt.
Die nächsten Stammesführer waren Heribert Haselmaier, Christoph Schmitt, Frank Gunkelmann, Dieter Pfeifer und Dirk Stumpf gemeinsam mit Peter Lentes. In den Jahren 1970 bis 1987 ging es ständig auf und ab. 1987 drohte sogar die Einstellung der Gruppenarbeit.
Erst als Artur Scherer 1987 für die nächsten elf Jahre das Amt des Srtammesvorsitzenden übernahm ging es wieder aufwärts. Nun fanden wieder regelmäßig Pfingst- und Sommerlager statt.
1998 zum 50-jährigen Bestehens der St. Georgspfadfinder in Rohrbach gab es eine kleine Festschrift, ebenso ein Erinnerungsabzeichen und ein besonderes Halstuch.
Im gleichen Jahr übergab Artur Scherer sein Amt an Michael Staut und Silke Waldung.

1954 – Im Stubaital auf der Serles. Auf dem Foto von links: Friedel Becker – Herbert Vogelgesang – Walter Best – Berthold Michaeli – Kaplan Norbert Lehmann – Toni Haselmaier – Werner Haselmaier – Harry Gilgen – Helmut Stoltz. Vorne sitzend Günter Weiland und Manfred Jung (Jumbo)

1954 in der Sulzenauhütte im Stubaital. Von links: Walter Best – Manfred Jung (Jumbo) – Harry Gilgen – Helmut Stoltz – Toni Haselmaier – Herbert Vogelgesang – Friedel Becker – Günter Weiland
1956 war das Ziel das französische Montblanc-Gebiet. Während der Pfadfindertrupp in 2516 m Höhe in der Walfischhütte (Refuge du Requin) einen Ruhetag einlegte, stieg Werner Michaeli mit seinem Kameraden Toni Haselmaier zum Gipfel des Montblanc.

1956 im Montblanc Gebiet – Von links: Werner Michaeli – Manfred Fichter – Berthold Michaeli – Wolfgang Büch – Horst Oberhauser

1956 Rast im Montblanc Gebiet. Vorne von links: Wolfgang Büch – Manfred Winter – Toni Haselmaier. Dahinter Berthold Michaeli – Horst Oberhauser – Manfred Fichter – Dieter Wolf – Manfred Lauer – Egbert Hussong

1957 Die Pfadfinderinnen und Pfadfinder vom Stamm St. Georg bei der Prozession zur Grundsteinlegung der St. Konradskirche

1960 Die Sippe Adler beim Stammeslager. Von links: Arnold Kaiser – Hans Engelmann – Wiihelm Wagner – Heribert Haselmaier – Josef Wagner – Hubert Winter – Alois Lesch

Um 1961 Wölflinge im Sommerlager. Von links: Thomas Reckmann – Manfred Rohe – Werner Hammann – Hans Peter Reinke – Otto Rohe – Fredi Wolf

1962 In Bruchhof-Sanddorf. Hintere Reihe von links: Werner Michaeli – Fred Werle – Horst Oberhauser – Lothar Wolf. Mittlere Reihe von links: Manfred Winter – Josef Rohe – Egbert Hussong – Kaplan Hans Frey – Karl Fritz Grub. Mit Klampfe Peter Jacob

1964 In Granville. Auf dem Foto von links: Donat Mader – Peter Kraus – Georg Eisenla – Markus Klam – Franz Josef Liebl. Vorne Michael Wagner

1968 Feldgottesdienst beim Sommerlager in Siedelsbrunn im Odenwald. Von links: Roland Schiel – Kaplan Ernst Roth – Michael Allmannsberger – Walter Ewerle – Helmut Wolf – Martin Spies

1969 Siegerehrung beim Fahrradturnier der St. Georgspfadfinder. Gewinner eines Fahrrades wird Christoph Schiehl

1974 Sommerlager in Krusendorf an der Ostsee. Auf dem Foto von links: Udo Schmitt – Martin Munstein – Helmut Wolf – Nikolaus Pfeifer – Helmut Staut

1978 Auf dem Gipfel des Hochkönig in den Berchtesgadener Alpen. Hinten von links: Rainer Pfeifer – Christof Schmitt – Volker Borner – Markus Wentzhuss – Bernhard Haselmaier. Vorne von links: Matthias Klam – Ralf Recktenwald – Martin Munstein

1990 Sommerlager in Welschensteinach im Kinzigtal. Hintere Reihe von links: Artur Scherer – Markus Wagner – Carsten Latz – Christian Steinhilb – Jens Ruschmaritsch – Michael Staut – Michael Latz. Vordere Reihe von links: Thomas Staut – Nico Borner – Michael Henne – Carsten Unbehend – Jacques Wolf – Stefan Engstler – Alexander Wittmann

1992 Sommerlager in Mouterhouse bei Bitsch. Hintere Reihe von links: Artur Scherer – Nico Borner – Jens Ruschmaritsch – Markus Wagner – Jacques Wolf – Thorsten Agatter – Christian Steinhilb. Davor von links: Michael Henne – Jens Burkhart – Michael Staut. Vordere Reihe von links: Günter Zöllner – Holger Latz – Andreas Wagner – Thomas Jakobs – Christian Eisenla – Markus Zöllner – Marcel Zöllner – Dominik Mader – Thomas Staut
Dieser Artikel entstand mit freundlicher Unterstützung von Artur Scherer, Heribert Haselmaier, Albert Senzig und Günter Weiland.
mal wieder ein ganz toller Beitrag
kann mich aus meiner Jugend auch an die Pfadfinderschaft erinnern.
Einige Gesichter erkennt man ja, und wecken Erinnerungen an Früher.
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Habe deinen Beitrag zu den Rohrbacher Pfadfindern gesehen.
Sehr interessante Bilder, vor allem von Leuten in meinem Alter,
die ich noch gut in Erinnerung habe, wenn auch auch einige nicht
mehr unter den Lebenden weilen.
Vielen Dank für deine schönen Fotos. Mach weiter so!
Günter Jung
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Sehr interessanter Artikel
Auch für mich als Niederwuerzbacher.
Hatte ich doch während meiner Lehrzeit bei PHB in Rohrbach beste Kontakte zu Artur Scherer.
Die Zugehörigkeit zu den Pfadfindern machte uns zu Freunden.
Peter Schwarz, DalianChina
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Unter Artur Scherer’s Regie waren „unsere Kinder“ bei den Pfadfindern sehr gut aufgehoben und haben viel erlebt.Eine Veröffentlichung bei Rohrbach Nostalgie finde ich Klasse!!!!
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Hallo Karl,
dieser Artiikel ist umfassend und gut recherchiert. Es ist besonders hilfreich, daß die Namen der Pfadfinder vom Stamm St. Georg, die in den Bildern dargestellt sind, erwähnt wurden. Ich bin sicher, daß jeder diesen Beitrag schätzt. Er ist ein wichtiger Teil der Geschichte der Heimat.
Freue mich jedesmal, etwas Neues zu hören.
Gruß
Else Bens
Ottawa, Canada
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Hallo Karl
Beim Ansehen des Berichtes ist mir bei dem Bild
Sommerlager in Krusendorf 1974 aufgefallen,dass
der erste von links nicht Norbert Wadle ist, sondern
meine Wenigkeit,aber mit vollem Haar.
Liebe Grüße
UDO
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