
Baden Powell, ein englischer Offizier, gilt als Gründer der Weltpfadfinderbewegung. Ritterlichkeit ist für den Gründer der Bewegung eine besonders wertvolle Charaktereigenschaft. Ritterlichkeit und Treue zu Gott findet Baden Powell in der legendären Gestalt des Heiligen St. Georg verkörpert.
Durch das aktive Zusammenleben in einer strukturierten Gruppe sollten Kinder und Jugendliche zu einer persönlichen Lebensform gelangen, die entscheidend durch die Bereitschaft zum Handel auf der Basis gesellschaftlicher Mitverantwortung geprägt ist.So kam es bereits 1907 weltweit zur Bildung von Pfadfindergruppen. Die DPSG, der katholische deutsche Pfadfinderbund wurde erst im Jahre 1929 gegründet. Bis 1935 konnte sich die DPSG ungehindert entwickeln. Aber nach der Rückgliederung des Saarlandes 1935 wurde dieser Freiraum beendet. Es gab fortan nur noch die Hitlerjugend. Nach Kriegsende konnten die ersten Pfadfindergruppen sich bereits 1946 in der amerikanischen Besatzungszone neugründen. In der französischen Besatzungszone, wozu das Saarland gehörte, wurden die Pfadfindergruppen erst nach eingehenden Prüfungen zugelassen. In den neuen Gruppierungen sollte das Gedankengut der deutschen Jugendbewegung weniger Gewicht erhalten.
Im Sommer 1947 bestand unter einer Gruppe Rohrbacher Jugendlicher der Wunsch die Abenteuer der Pfadfinder zu erleben. Ein Jahr später war es dann soweit. Man gründete als konfessionelle Organisation, den katholischen Stamm der St. Georgspfadfinder. Gründungsmitglieder der St. Georgspfadfinder in Rohrbach waren u. a. Werner Michaeli, Theo Klam, Berthold Würtz, Josef Backes, Friedel Bayer, Toni Haselmaier, Klaus Becker und Werner Kessler. Die Anerkennung wurde durch den damaligen Landesfeldmeister Karl Fleischmann aus Speyer vollzogen. Im Saarland gab es bis zur politischen Rückgliederung 1957 nur eine eingeschränkte Zusammenarbeit mit der DPSG auf Bundes- und Diözesanebene.
Zum Stammesfeldmeister der neugegründeten St. Georgspfadfinder wurde Werner Michaeli für zwölf Jahre gewählt.

Um 1950 Zwei Gründungsmitglieder der St. Georgspfadfinder Theo Klam und Werner Michaeli
Die Gruppenstunden wurden im alten Jugendheim hinter der Pfarrkirche St. Johannes durchgeführt.
Zahlreiche Aktivitäten kennzeichneten die folgenden Jahre der St. Georgspfadfinder. So fand im Jahr 1949 das erste Pfingstlager am Schaumberg in Tholey statt.



Werner Michaeli war es immer wieder, der seine Pfadfinder und seine Führerrunde begeistern konnte um in hochalpine Gebiete zu reisen. Im Jahr 1954 erhielt Werner Michaeli zusammen mit Friedel Bayer und Klaus Becker als erste St. Ingberter Georgspfadfinder die Ernennung als Georgsritter.
1955 wurde Werner Michaeli vom Gauthing Blies zum dritten Gaufeldmeister nach dem Krieg gewählt. Dieses Amt übte er bis 1960 aus.
In seiner Amtszeit fuhren die Pfadfinder zum Sommerlager mit den Fahrädern in die Vogesen. Die Pfingstlager fanden stets in der näheren Umgebung statt. Zum benachbarten Stamm Wikinger unter der Leitung von Lothar Gehring pflegte man ein freundschaftliches Verhältnis. Es bestand kein Konkurrenzdenken.

1960 musste Werner Michaeli seine Ämter aus beruflichen Gründen niederlegen. Sein Nachfolger wurde Theo Allmannsberger. 1965 übernahm Peter Jacob für fünf Jahre das Amt des Stammesfeldmeisters. In dieser Zeit wurden die Georgspfadfinder zum Mitgliedsstärksten Stamm im Gau Blies. Peter Jacob war der einzige St.Ingberter Pfadfinderführer, der die Feldmeisterernennung durch Bundesfeldmeister Dr. Friedrich Kronenberg erhielt.
Die nächsten Stammesführer waren Heribert Haselmaier, Christoph Schmitt, Frank Gunkelmann, Dieter Pfeifer und Dirk Stumpf gemeinsam mit Peter Lentes. In den Jahren 1970 bis 1987 ging es ständig auf und ab. 1987 drohte sogar die Einstellung der Gruppenarbeit.
Erst als Artur Scherer 1987 für die nächsten elf Jahre das Amt des Srtammesvorsitzenden übernahm ging es wieder aufwärts. Nun fanden wieder regelmäßig Pfingst- und Sommerlager statt.
1998 zum 50-jährigen Bestehens der St. Georgspfadfinder in Rohrbach gab es eine kleine Festschrift, ebenso ein Erinnerungsabzeichen und ein besonderes Halstuch.
Im gleichen Jahr übergab Artur Scherer sein Amt an Michael Staut und Silke Waldung.

1954 – Im Stubaital auf der Serles. Auf dem Foto von links: Friedel Becker – Herbert Vogelgesang – Walter Best – Berthold Michaeli – Kaplan Norbert Lehmann – Toni Haselmaier – Werner Haselmaier – Harry Gilgen – Helmut Stoltz. Vorne sitzend Günter Weiland und Manfred Jung (Jumbo)

1956 war das Ziel das französische Montblanc-Gebiet. Während der Pfadfindertrupp in 2516 m Höhe in der Walfischhütte (Refuge du Requin) einen Ruhetag einlegte, stieg Werner Michaeli mit seinem Kameraden Toni Haselmaier zum Gipfel des Montblanc.



















Dieser Artikel entstand mit freundlicher Unterstützung von Artur Scherer, Heribert Haselmaier, Albert Senzig und Günter Weiland.
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