Eines der schönsten Naherholungsgebiete im Saarpfalz-Kreis ist zweifelsohne der „Rohrbacher“ oder „Glashütter Weiher“. Von nah und fern kann man zu allen Jahreszeiten Spaziergänger, Jogger, Wanderer und Angler antreffen. Er bietet vielen eine Oase der Erholung vom Alltagsstress.
Dabei hatte das heutige Erfolgsmodell „Glashütter Weiher“ im damaligen Rohrbacher Gemeinderat zu hitzigen Diskussionen geführt. Oft hörte man „Was brauchen wir in Rohrbach einen Weiher“ ? Man könne das Geld für andere Projekte besser gebrauchen. Doch Bürgermeister Walter Bettinger ließ sich nicht beirren und setzte seine Idee mit Mehrheit im Gemeinderat durch.
Am 20.Juli 1968 rückten Bagger, Planierraupen und LKW“ s an und starteten das Projekt „Glashütter Weiher“. Geplant war der Weiher ursprünglich nur mit einer Gesamtlänge von 300 m und einer Wasserfläche von 2,5 ha. Als jedoch die Bundeswehr und die US-Army kostenlos Baufahrzeuge zur Verfügung stellten und Auffüllsand von der nahegelegenen Sandgrube der Rohrbacher Firma Jung angeliefert wurde, entschlossen sich die Verantwortlichen von Gemeinderat und Verwaltung der Gemeinde Rohrbach den Weiher großzügiger auszubauen.
In den Wintermonaten 1968-69 ruhte der Baubetrieb am „Glashütter Weiher“. Im März 1969 errichtete der Bauhof der Gemeinde Rohrbach das Mönchswerk.

Ab 2. April 1969 wird mit dem Anstauen des Wassers aus dem Kleberbach, Lindenbrunnen und anderen kleinen Quellen begonnen
Pro Sekunde flossen 21,5 Liter Wasser in den Weiher. Ende April hatte man am Mönchswerk einen Pegelstand von 5,25 m.Doch plötzlich sank aus unerklärlichen Gründen der Wasserspiegel. Ursache waren vergessene Bohrlöcher der Saarbergwerke am Boden des Weihers. Die Bohrlöcher wurden wieder aufgebohrt, von der hiesigen Brunnenbohrerfirma Jacob & Söhne, und mit Beton vergossen.
Nun mußte erneut angestaut werden. Bis zum 2.September 1969 war der Pegelstand auf 3,96 m angestiegen. Täglich stieg das Wasser im Durchschnitt um 5 cm. Im Oktober lief dann das überflüssige Wasser ins Mönchswerk.
Bis der Glashütter Weiher in seinem heutigen Zustand mit Holzbrücke zum Lindenbrunnen, Liegewiese, Schutzhütte , Grillplatz und Kneippbecken war, vergingen allerdings einige Jahre.
Im Jahre 1996 mußte die Stadt St.Ingbert den Wasserspiegel um etwa 30 cm absenken, weil die Wassermassen des Weihers mit 144 000 Kubikmetern die DIN-Norm eines Weihers um 10.000 Kubikmeter überschritten. Anderenfalls wäre der Weiher in die Kategorie eines Stausees einzustufen gewesen und hätte folglich den Sicherheitsbestimmungen eines Stausees unterlegen.
Der Glashütter Weiher erfreut sich bis zum heutigen Tag im Sommer wie im Winter großer Beliebtheit.

Um 1972 Else Menges beim Curling auf dem zugefrorenen Weiher. Auf dem Foto 4. von rechts, der Rohrbacher Bürgermeister Walter Bettinger
Von Mitte der 70 er Jahre bis um die Jahrtausendwende feierte die Rohrbacher Kolpingfamilie am Glashütter Weiher ihr Zeltfest „Pfingsten mit Kolping“. Alljährlich pilgerten Tausende von Besuchern an den Glashütter Weiher. Künstler stellten auf der „Kunstwiese“ ihre Bilder vor.
Hier noch ein Video, das der Rohrbacher Dieter Pfeifer 2018 vom Rohrbacher Weiher gedreht hat und bei YouTube veröffentlicht wurde.
Dieser Artikel entstand mit mit freundlicher Unterstützung von Walter Gehring, Martin Staut, Albert Senzig , Heribert Haselmaier, Dieter Pfeifer, Günter Weiland und Marietta Schwarz.
Es ist schön, die Geschichte des Glashütter Weihers in dieser Ausführlichkeit und mit Bildern unterlegt nachlesen zu können. Danke dafür.
Gefällt mirGefällt mir
Hallo Karl, es ist immer wieder schön von Rohrbach neues zu erfahren. Ich habe mich gefreut die Bilder von meinen Eltern zu sehen. Vielen Dank. Wie geht es Dir? Ganz liebe Gruesse aus der Pfalz. Charlotte
Gefällt mirGefällt mir
Hallo Karl!
Habe deinen neuesten Eintrag in Rohrbach- Nostalgie gesehen.
Als alter Rohrbacher habe ich natürlich die ganze Entwicklung
zum Bau des Glashütter Weihers mitverfolgt.
Es ist schön, das Ganze nochmal bildlich zurück zu verfolgen.
Wieder eine gelungene Sache. Vielen Dank für dein Bemühen.
Günter Jung
Gefällt mirGefällt mir
Ganz toll, etwas über die Entstehungsgeschichte des Glashütter Weihers zu erfahren und auch anhand von Fotos zu sehen. Ich war damals noch ein kleiner Junge, aber schon ganz begeistert vom Angeln. Um so mehr hat es mich gefreut, dass „wir“ jetzt „unseren eigenen“ großen Weiher hatten.
Vielen Dank für die Fotos.
Gefällt mirGefällt mir
Guten Morgen lieber Karl.
Muß immer wieder staunen über Deine Kommentare .Vor allem über diese tollen Fotos.
Denke Du hast Gerhard auch diese Mail gesendet.Da sah er ja noch richtig fesch aus.
Habe von Papa noch einige alte Fotos von früher ,werde sie durchsehen und Dir in der nächsten Zeit mal zukommen lassen.
Liebe Grüße : Christa Wagner
Gefällt mirGefällt mir
….und als die Birken noch standen konnte man sich am Rohrbacher Weiher noch nackt sonnen oder schwimmen… war von allen akzeptiert bis der Georg kam…
Gefällt mirGefällt mir
Einfach ein schöner Ecken der Rohrbacher Weiher! Hatte gerade gestern wieder einen wunderschönen Spaziergang mit meiner Freundin dort. Einfach ein Ort zum Verlieben, auch wenn man schon bis über alle Wolken verliebt ist.
Liebe Grüße, euer Max!
Gefällt mirGefällt mir
Auch ich, als nicht Rohrbacher bin begeistert. Es war wirklich wunderschön gestern mein liebster Max!
Max + FCB 4 ever ❤
Gefällt mirGefällt mir
Hallo Karl,
dieser Bericht mit Bildern und alten Dokumenten hat gezeigt, dass trotz des Widerstandes vieler Rohrbacher mit viel Fleiß und Ausdauer eine Inspiration Wirklichkeit werden kann und ein schönes und friedliches Stück Paradies mit dem Glashütter Weiher entstanden ist. Bei der heutigen turbulenten Lebensweise kann ein Spaziergang um den Weiher sehr beruhigend und erfrischend wirken.
Wie immer sehr gute Arbeit, Karl. Danke dafür.
Viele Grüße
Else
Ottawa, Canada
Gefällt mirGefällt mir