
Eigentlich schlug die Geburtsstunde des Rohrbacher Fußballs bereits 1908, als sich junge Männer zusammenfanden und dem Lederball nachjagten. Es wurde der Fußballverein „Bavaria“ gegründet.Zum Gründungsjahr des Rohrbacher Fußballs gibt es jedoch keine eindeutigen Beweise, sodaß man sich letzten Endes auf das Gründungsjahr 1911 festlegte. Das erste offizielle Spiel wurde bereits 1909 gegen Viktoria St.Ingbert ausgetragen und deutlich mit 10:0 Toren gewonnen. Maßgebenden Einfluß übten der damalige Student Hans Würtz sowie der langjährige Pfarrer und Geistliche Rat aus St.Ingbert Gustav Lauer aus. Um 1910 gründete man in der Spieserstraße oder besser gesagt in der „Schlawerie“ den Fußballclub „Germania“. Die Sportplätze der „Germania“ lagen in der Nähe der heutigen Edelweißhütte und die „Bavaria“ spielte am Kahlenberg auf dem Gelände der Firma Heckel. Doch der 1. Weltkrieg von 1914-1918 ließ manchen Fußballer aus Rohrbach auf dem Feld der Ehre zurück. Ein Jahr nach Beendigung des 1.Weltkrieges 1919 gründeten die „Schlawerier“ ihre „Germania“ und die „Dorfer“ ihre „Bavaria“ wieder. 1920 einigte man sich auf den gemeinsamen Namen „Fußballverein 1920 Rohrbach“. Gleich im ersten Jahr konnte die Meisterschaft in der C-Klasse gewonnen werden.Im Jahre 1922 gewann man bereits den 2. Meistertitel in der B-Klasse.Man spielte zunächst an der Geistkirche und wechselte dann nach „Schmittsbrunnen“. Ab 1930-31 wechselte man von „Schmittsbrunnen“ in die „Königswiesen“. Die zur gleichen Zeit gegründete DJK Rohrbach spielte im „Puhl“, an der heutigen Kindertagesstätte in der Jugendheimstraße.

Man stieg auf in die zweithöchste Spielklasse und spielte nun gegen Teams wie DJK Kaiserslautern und den Waldhof Mannheim. Unter dem Zwang der politischen Ereignisse kam dann der Verein für Leibesübungen zustande. Zwangsweise mußten auch die beiden Fußballvereine DJK und Fußballverein 1920 beitreten. Doch der 2.Weltkrieg brachte den sportlichen Betrieb der Aktiven zum Erliegen. Letztmals wurde 1940 gespielt.

Während der Kriegsjahre ruhte der Spielbetrieb. In der Gastwirtschaft Haberer (heuteZur Sonne) wurde nach Kriegsende 1945 die Neugründung des Sportvereins vollzogen. Hier taten besonders sich die Herren Walter Bettinger, Josef Bund, Alois Jacob, GeorgSchenkelberger,Franz Bettinger, Oskar Deckarm und Albert Michaeli hervor.

1946 und 1947 stand man jeweils kurz vor der Erringung der Meisterschaft. Der damaligen Mannschaft gehörten folgende Spieler an: Robert Herberger, Andreas Staut, Alois Klam, Hilar Fickinger, Hans Jung, Willi Blaumeiser, Albert Kaub, Franz Bettinger, Eduard Wagner, Alois Rosenkranz, Erwin Kehrwald, Albert Wahrheit, Artur Kehrwald, Fritz Pfeifer, Walter Riedschy und Alfons Gaffga an.
Das fürchterliche Unglück 1948 in Breitfurt brachte den gesamten aktiven Spielbetrieb zum Erliegen. 20 junge Menschen fanden den nassen Tod in der Blies, unter ihnen die hoffnungsvollen Spieler Hans Kessler, Hans Marquitz, Edmund Müller, Fritz Pfeifer, Walter Schiel, Jakob Stolz, Peter Stuppi, Albrecht Weiland, Heinz Wittmann sowie die Vorstandsmitglieder Oskar Deckarm und Albert Michaeli. (Siehe hierzu auch Artikel: „Tragisches Sportlerunglück in Breitfurt mit 20 toten Fußballern und Anhänger“ auf dieser Webseite.
Aufgrund des Unglückes stieg der SV Rohrbach ab in die damals unterste Spielklasse, die Kreisklasse 2. Gruppe St.Ingbert. Nun begann der Neuaufbau mit jungen Spielern, die bald das Gerüst der 1.Mannschaft bildeten.


Mit der Verpflichtung des St.Ingberter Trainers Werner Harzheim gelang in der Saison 1952-53 die Meisterschaft in der Kreisklasse 2 Gruppe St.Ingbert. Ungeschlagen mit 119:10 Toren und 39:1 Punkten beendete man die Verbandsrunde. In der anschließenden Aufstiegsrunde wurde gegen die Gegner Herbitzheim und Wellesweiler der Aufstieg in die Kreisklasse 1 perfekt gemacht.


In den beiden folgenden Spielzeiten war man in der Kreisliga 1 Ostsaar immer in der Tabellenspitze mit dabei.

In der Spielzeit 1955-56 errang man mit dem neuen Trainer Erwin Kaiser die Meisterschaft in der Kreisklasse 1 Ostsaar mit 74:42 Toren und 39:13 Punkte und 6 Punkten Vorsprung auf Union Homburg. Nach erfolgreich überstandener Aufstiegsrunde gegen Wemmetsweiler und Tholey stieg man in die damals zweithöchste saarländische Amateurklasse, die Bezirksklasse Ost auf.



Doch die Bezirksklasse Ost mußte man jedoch nach nur einjähriger Zugehörigkeit wieder verlassen.

Der SVR stieg ab in die A-Klasse Südsaar und spielte dort 2 Spielzeiten, ehe man ab der Saison 1959-60 der A-Klasse Blies-Pfalz zugeteilt wurde.




Dann kam der absolute Tiefpunkt in der Geschichte des Sportverein Rohrbach. Man stieg in den Spielzeiten 1961-62 und 1962-63 zweimal hintereinander ab und landete in der C-Klasse Höcherberg, der damals untersten saarländischen Amateurklasse.
In der Saison 1965-1966 begann mit der Verpflichtung des St.Ingberter Trainers Reinhold Wagner und dem Einbau junger talentierter Spieler allmählich der Wiederaufbau.


Man errang in der Saison 1965-66 in der C-Klasse Höcherberg hinter dem Meister FC Homburg 2. mit 2 Punkten Rückstand die Vizemeisterschaft. Nun durfte man mit Wörschweiler, DJK Ballweiler und Heinitz an einer Aufstiegsrunde zur B-Klasse teilnehmen. In einem Entscheidungsspiel auf neutralem Platz in Blieskastel siegte man gegen die DJK Ballweiler nach 2 Toren durch den 18-jährigen Karl Abel mit 2:1 und stieg damit auf in die B-Klasse Höcherberg.


Gleich in der ersten Saison1966-67 belegte man als Neuling in der B-Klasse Höcherberg einen hervorragenden 4. Tabellenplatz. Mit dem 32-jährigen, früheren Vertragsspieler von Borussia Neunkirchen Horst Meurer wurde dann ein exzellenter Spielertrainer verpflichtet. Er entfachte in Rohrbach eine Fußballeuphorie, wie sie schon etliche Jahre nicht mehr dagewesen war. In der Saison 1967-68 spielte die junge Mannschaft um Horst Meurer tatsächlich von Beginn an um die Meisterschaft mit. Die Vorrunde wurde ungeschlagen mit 42:12 Toren und 26:0 Punkten abgeschlossen, wobei der SVR die einzige ungeschlagene Amateurmannschaft des Saarlandes war. Nicht selten waren bis zu 800 Zuschauer auf dem Rohrbacher Sportplatz an der Johannesschule.

Doch die Rückrunde verlief nicht mehr so optimal, wobei man wohl im Heimspiel gegen den Abstiegskandidaten Göttelborn trotz drückender Überlegenheit mit 0:1 unterlag und wahrscheinlich die Meisterschaft verspielte. Obwohl man den späteren Meister, den heutigen Regionalligisten Spvgg. Elversberg, in Elversberg mit 2:0 und zuhause mit 4:1 bezwang. Am Schluss fehlte 1 Punkt zur Meisterschaft. Die Enttäuschung war natürlich riesengroß.


In der Saison 1968-69 belegte man in der B-Klasse Höcherberg den 5. Platz. Nachfolger von Horst Meurer als Trainer wurde in der Spielzeit 1969-70 der frühere Bundesligaspieler des 1.FC Saarbrücken „Vati“ Werner Hesse. Er blieb bis 1971 Trainer beim SVR.


Ab der Saison 1971-72 hieß dann der Trainer Heini Hermann, ebenfalls ein früherer Vertragsspieler vom 1.FC Saarbrücken und Sportfreunde Burbach.


In den folgenden Spielzeiten hießen die Trainer Wolfgang Theil und Manfred Hölzer. Manfred Hölzer ein früherer aktiver Spieler des Sportverein Rohrbach trainierte seinen Heimatverein von 1973 bis 1976.



Mit der Verpflichtung des 27-jährigen ehemaligen Bundesligaspielers von Borussia Neunkirchen Gerd Schley zur Saison 1976-77 begann die wohl erfolgreichste Ära in der Vereinsgeschichte. Endlich gelang die ersehnte Meisterschaft in der B-Klasse Bliestal. Mit 120: 26 Toren und 53:7 Punkten ging man souverän vor dem FV Biesingen durchs Ziel und stieg auf in die A-Klasse Ostsaar.


In der A-Klasse Ostsaar Saison 1977-78 spielte der SV Rohrbach von Anfang um den Meistertitel mit. Im letzten Heimspiel auf dem alten Hartplatz an der Johannesschule fertigte man den Nachbarn SG Hassel vor 1.000 Zuschauern mit 6:0 Toren ab. Am Kirmessonntag, den 25. September 1977 wurde dann der Rasenplatz in den Königswiesen im Spiel gegen Hellas Bildstock eingeweiht, im Mai 1979 das Sportheim. 1980 wurde der Hartplatz in den Königswiesen eingeweiht. Nun hatten alle Mannschaften des Sportverein Rohrbach ihre neue, sportliche Heimat gefunden.




Die 1. Mannschaft des SV Rohrbach ging währenddessen in der A-Klasse Ostsaar unbeirrt ihren Weg. Im vorentscheidenden Spiel um die Meisterschaft gegen den Nachbarn SV Kirkel waren 1.500 Zuschauer Zeugen des spektakulären 5:3 Sieges der Truppe um Spielertrainer Gerd Schley. Am drittletzen Spieltag gelang mit einem 2:1 Sieg beim SV Oberwürzbach der 2. Meistertitel innerhalb eines Jahres und man schaffte damit den Aufstieg in die Landesliga Nordost.





Ab der Saison 1978-79 gehörte der SVR nun der Landesliga Nordost an. Als Tabellenviertletzter mußte man jedoch in den saueren Apfel des Abstiegs beißen und gehörte bis zur Saison 1984-85 wieder der Bezirksliga Ost an. Trainer Gerd Schley verließ den SVR am Ende der Saison 1979-80 Richtung SV Ottweiler. Wolfgang David war dann für eine Saison sein Nachfolger. Ab der Saison 1981-82 war Gerd Schley wieder „heimgekehrt“ zum Sportverein Rohrbach. Mit vielen jungen, talentierten Spielern, die fast alle aus dem eigenen Nachwuchs kamen, gelang in der Saison 1984-85 Gerd Schley sein insgesamt 3. Meistertitel in den Königswiesen.

Nach der Meisterschaftssaison 1984-85 verabschiedete sich Trainer Gerd Schley zum Nachbarclub Viktoria St. Ingbert. Sein Nachfolger wurde Hans Otto Geissel.


Diesmal gehörte der SV Rohrbach zwei Spielzeiten der Landesliga Nordost, ehe am Ende der Saison 1986-87 wieder der bittere Abstieg stand. Mit der Verpflichtung des früheren Vertragsspielers des FC Homburg und des FK Pirmasens Günter Schmalz aus Kirkel gelang den Verantwortlichen des SVR ein wahrer Glücksgriff zur Saison 1989-90. Mit fast nur jungen Spielern aus dem eigenen Nachwuchs gelang ihm in der Saison 1990-91 die Meisterschaft in der Bezirksliga Ost und damit wieder der Aufstieg in die Landesliga Nordost. Mit 79: 43 Toren und 43:17 Punkten ging man mit 4 Punkten vor TuS Steinbach durchs Ziel. Es sollte bis zum heutigen Tag die letzte Meisterschaft sein, die eine 1. Mannschaft des Sportverein Rohrbach errang. Der Landesliga Nordost gehört der SVR seit dieser Zeit mit unterschiedlichem Erfolg ununterbrochen an.







Bis zur Saison 2011-12 spielte man mit unterschiedlichem Erfolg in der Landesliag Nord-Ost. Mit Beginn der Saison 2012-13 gehörte man bedingt durch eine Klassenneueinteilung des Saarländischen Fußballverbandes der Landesliga Ost an.
In der Saison 2015-16 gelang unter Trainer Pascal Bauer die Meisterschaft in der Landesliga Ost. Mit 104:24 Toren und 72 Punkten ging man mit 12 Punkten Vorsprung vor Blieskastel durchs Ziel.
Auch die 2. Mannschaft ging mit Trainer Rüdiger Pfeifer als Meister durchs Ziel und stieg auf in die Bezirkslia Homburg auf.


Nach der Meistersaison verließ Trainer Pascal Bauer den SV Rohrbach. Sein Nachfolger wurde der Rohrbacher Rüdiger Pfeifer, der bisher die 2. Mannschaft trainierte.
Als Neuling in der Verbandsliga Nordost belegte der SVR gleich einen hervorragenden 5. Tabellenplatz.
Die folgende Saison 2017-18 sollte noch erfolgreicher verlaufen. In einem bis zum letzten Spieltag spannenden Saisonverlauf ging die Truppe von Rüdiger Pfeifer schließlich als Meister mit 62:42 Toren und 63 Punkten mit 3 Punkten Vorsprung vor SV Bliesmengen/Bolchen durchs Ziel. Am vorletzten Spieltag im Heimspiel gegen den SV Lautenbach war der Sekt für die Meisterschaftsfete schon kalt gestellt. Doch der gute Gästetorhüter Tobias Jost brachte die einheimischen Stürmer schier zur Verzweiflung, sodass man nach dem 1:1 Unentschieden die Meisterschaftsfeier um eine Woche verschieben musste.

Im letzten Spiel in Merchweiler ging man schließlich durch einen harterkämpften 2:1 Sieg durchs Ziel.
Der SV Rohrbach hatte den größten Erfolg in seiner 107 jährigen Vereinsgeschichte errungen und den Aufstieg in die höchste saarländische Amateurklasse geschafft.
In dieser Klasse geht es für den SV Rohrbach nur um den Klassenerhalt.
Siehe hierzu auch den Artikel „Eine Zeitreise durch Jahrzehnte Rohrbacher Jugendfußball“.
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