Ur – Rohrbacher Ausdrücke, die man in keinem Wörterbuch findet – Teil 3

Ende der 30er Jahre - Bauer mit seinen Kühen in der Au (Foto: Willi Hardeck)
Ende der 30er Jahre – Bauer mit seinen Kühen in der Au (Foto: Willi Hardeck)

Es gibt Ur – Rohrbacher Ausdrücke, die man vergeblich in Wörterbüchern sucht. Rosemarie Wagner von den Heimatfreunden Rohrbach hat im Rohrbacher Heimatbuch Teil I , erschienen anlässlich der 800 Jahr Feier im Jahre 1981, zahlreiche Spezialausdrücke gesammelt. In unserem dritten Teil wollen wir uns den Buchstaben K bis P widmen.

Kinkerlitzjer = Kleinigkeiten

Katzeköpp = Bollerschüsse

Kaul = Vertiefung

Käft = Vertiefung

Kärschtscher = Brotkrustchen

Keetz = Tragekorb

Klära = Kleider

klewe = hauen

Klöbche = kleine Pfeife

klor = spaßig

Klowe = Haken

Klombe = Holzschuhe

Kneisja = Brotenden

Kluntsch = Schaukel

kocherd = für die Mahlzeit reichend

korzele = auf der Schulter tragen

Kräsch = Falze

Kremmes = großer Stock

krombeenig = krummbeinig

krombelig = ungebügelt, zerknittert

Krott = Kröte

Krachsteesje = Klappzylinder

Korwel = Brotteigform

Korscht = Kruste

Laabda = Laubtag

Lander = Laterne

Lausreche = Kamm

lärisch = traurig

lebsch = fad

leie = liegen

leene = leihen

Lei = Schiefertafel

Looss = Mutterschwein

lue = gucken, schauen

Maulgei = Mundharmonika

maje = besuchen

Mummes = Geld

Muhl = Backmulde

neineckig = unverträglich

Nähts = Zwirn

Ohlig = Petroleum

Orwese = Essensreste

oscherisch = armselig

Paer = Pferde

Perbele = Impfpocken

Plaffo = Decke

Plattkepp = Dampfnudeln

pischbere = flüstern

Potche = ungepflegte Frau

Pootegießer = Zinngießer

Purrel = Jauche

posse = impfen

Dieser Artikel entstand mit freundlicher Unterstützung der Rohrbacher Heimatfreunde und Rosemarie Wagner

4 Antworten zu „Ur – Rohrbacher Ausdrücke, die man in keinem Wörterbuch findet – Teil 3”.

  1. mit gefällt immer wieder:
    näwe de Kapp leie = nicht ganz ausgebacken 😉

    Like

  2. Avatar von Dusemond Brigitte
    Dusemond Brigitte

    Immer wieder schön die alten Ausdrücke zu lesen und in Erinnerung zu rufen.
    Maulgei= Maultrommel

    Like

  3. Hallo Karl

    Heutzutage mit dem ganzem technischen Jargon in jeder Sprache, ist es erfrischend zu sehen, dass auf die alte familiäre Mundart noch Wert gelegt wird. Vielen Dank, Karl, und an alle, die sich dieser Aufgabe so gewidmet haben. Grosse Klasse!

    Else Bens
    Ottawa, Kanada

    Like

  4. Ein großer Dank an Sie, Herrn Abel. Diese Webseite war langst fällig, um die Mundart, ihre Eigentümlichkeiten, ihren Charme, den Mutterwitz und die Kreativität ihrer Sprecher, in diesem neuen Medium bekannt zu machen. In einer Zeit, in der sich die Dinge so schnell ändern, ist es notwendig — nicht nur aus Gründen der Nostalgie — der Mundart als einem wichtigen Zeugen der Vergangenheit das gleiche Interesse wie anderen Aspekten der Kultur entgegenzubringen, indem man sie möglichst umfassend und genau dokumentiert. Um so erfreulicher, daß sich Interessierte mit Beiträgen und Anregungen melden. Da hätte ich zunächst zwei Überlegungen:
    Zum einen: einzelne Wörter zu verzeichnen, ist schon sehr wertvoll, damit sie überhaupt für die Nachwelt erhalten bleiben, aber noch interessanter und nützlicher wären ganze Sätze, in denen man diese Wörter im ihrem lebendigen sprachlichen Zusammenhang „kosten“ kann.
    Ein anderer Punkt wäre die Schreibweise. Es ist mir klar, daß es schwer ist, da eine Übereinstimmung zu erzielen. Es empfiehlt sich jedoch, die Schreibweise des «St. Ingberter Wörterbuch», in dem Rohrbacher und Hasseler Ausdrücke auch berücksichtigt werden, zu verwenden (siehe dort S. 10-11). Hinter diesem System stehen immer die Überlegungen und Bemühungen von mehreren Mundartkennern. Eine solche Übereinstimmung dient nicht nur der Einheitlichkeit der Schreibweise in den verschiedenen Publikationen, sie ermöglicht auch die doch wichtige lautliche Unterscheidung der verschiedenen Mundarten des St. Ingberter Raums.

    Farid Benfeghoul

    Rohrbach

    Like

Hinterlasse einen Kommentar

Bloggen auf WordPress.com.